Ganzkörperhyperthermie

Ein gesunder Organismus reagiert auf krankmachende Reize mit abgestuften Temperaturerhöhungen – in akuten Fällen bis zu hohem Fieber. Letzteres leitet ab 38° Celsius eine außergewöhnliche Immunantwort ein.

In der Steuerung des Immunsystems spielt die Körpertemperatur eine zentrale Rolle. Fieber kann als ein zeitlich befristetes “immunologisches Sonderprogramm” der Natur gesehen werden.

Entsprechend kann die künstliche Erhöhung der Körpertemperatur die blockierten Selbstheilungskräfte auch bei chronischen und malignen Erkrankungen nachhaltig anregen.

Indikationen 


  • Krebserkrankungen (unterstützend als Immunstimulanz und als Wirkungsverstärkung der laufenden Standardtherapien)
  • Fibromyalgiesyndrom, degenerative Knochen-Gelenkprozesse, Arthrose­ 
  • Chronische Entzündungsprozesse­ 
  • des bronchopulmonalen Systems (z.B. Asthma bronchiale, Bronchitis, COPD) 

               – des Intestinums (z.B. Colitis ulcerosa, M. Crohn)

               – der Haut (z.B. Neurodermitis, Psoriasis)

  • Chronische Infektionskrankheiten (z.B. Borreliose, Mononucleose, Cytomegalie).

 


Art der Anwendung 

Die Ganzkörperhyperthermie ist eine wichtige Therapieform und lässt sich mit anderen Therapien synergistisch kombinieren. Es werden zwei (in seltenen Fällen drei) Anwendungen in einer Woche empfohlen mit einer Gesamtdauer der einzelnen Anwendung von 3 ½ Stunden, unter ständiger Betreuung durch eine Krankenschwester.
Der Patient liegt auf einer Art Hängematte, der Kopf ist dabei außerhalb der Wämeeinstrahlung gelagert. Es dauert ungefähr eine Stunde, bis der Patient die angestrebte Temperaturerhöhung erreicht. Die Wärmeapplikation erfolgt mit Infrarotstahlung, die durch einen Filter von fließendem Wasser abgemildert wird, um eine thermische Belastung der Haut zu vermeiden.
Wenn die vorgesehene Zieltemperatur erreicht ist, legt sich der Patient auf eine andere Liege und wird, sorgfältig in Tücher eingewickelt.
Dabei kommt es, ohne weitere äußere Wärmezufuhr, über eine Stunde lang zu einem weiteren zunehmenden Temperaturanstieg, dieser kann – je nach Zustand des Wärmeorganismus – mehr als ein Grad Celsius betragen. Wenn z.B. das Hyperthermiebett bei einer Temperatur von 38,5 ° Celsius ausgeschaltet wird, kann es aufgrund der Initialen Stimulation danach noch zu einem Anstieg auf 39,5° kommen.
Schließlich dauert es 1 ½ Stunden, um langsam wieder auf 37° zurückzukommen.